Eventfußball beim Event Fußball

Das hatten wir doch schon gegen Mainz: Die erste Halbzeit war gut, die zweite hingegen mäßig. Eventuell mit dem kleinen Unterschied, dass die erste Halbzeit gegen Hoffenheim noch ein wenig besser war als die erste Halbzeit gegen Mainz und die zweite noch ein wenig schlechter. Dazwischen ein Traumtor von Carlos Eduardo. Was das ganze so ärgerlich macht, ist, dass die TSG im Moment so schwach und schlgabar scheint wie sie es demnächst wohl auf absehbare Zeit nicht mehr sein wird, wenn Ibisevic und Ba wieder richtig fit sind, wenn die neuen Millionentransfers richtig integriert sind.

Dazu kommt eine ganz, ganz seltsame Stimmung. Denn ein Matchday ohne Gästefans ist irgendwie wie Fußball ohne Ball: Da fehlt was! Kein Vergleich dazu, was im Stadion abgeht, wenn Dortmund, Schalke oder auch Frankfurt zu Gast sind. Dabei soll gar nicht mal die Lautstärke der Gegenseite gefeiert werden. Aber es scheint, dass auch die heimische Kurve ohne Reibung passiv bleibt: Ohne, dass da von der Süd irgendwas rüberkommt, bleibt auch die Nord eher ruhig.

Letztlich erinnert der ganze Spieltag so eher an einen Ausflug zum Baggersee oder einen Spaziergang im Grünen: Ein Fußballnachmittag, der wenig mit Fußball zu tun hat und sich eher als willkommener Hintergrund für Junggesellenabschiede eignet, für Hochzeitstage und Familienausflüge. Keine "Festung Niedersachsenstadion", keine "Fußballkultur", nur gemütliches Abnicken einer Niederlage, die ohnehin kaum jemanden wirklich zu interessieren scheint. Da freut man sich dann doch schon darauf, wenn wieder Mannschaften mit größerem Anhang nach Hannover kommen, wenn Stimmung herrscht und Lärm von der Gegenseite kommt - der dann nach zwei Toren der Roten und einem von Enke gehaltenen Elfer verstummt während der Rest des Stadions feiert ... und zwar Fußball und keine zukünftigen Ehemänner!

SIR