Freitag, 9. Oktober 2009

Stürzt der Adler?

Wenn man nach Schnittpunkten zwischen der deutschen A-Nationalmannschaft und unseren "Roten" sucht, fällt einem derzeit eigentlich nur ein Name ein - Robert Enke! Die Tragödie, die sich um die Länderspielkarriere unseres Keepers rankt ist allseits bekannt. Trotz mieserabler Abwehr und einer hohen Zahl an Gegentreffern in der letzten Saison, erreichte Enke durch konstante Leistungen (lediglich ein Tor der Vorsaison war individuell verschuldet Anm.d.V.) und beeindruckende Souveränität, sowohl auf dem Platz wie abseits des Rasens, die Nomienierung zur Nummer Eins im deutschen Tor. Bundestrainer Jogi Löw gab ihm bereits vor einem viertel Jahr die Einsatzgarantie für das wichtigste Qualifikationsspiel gegen Russland. Was dann folgte war einfach nur pures Pech. Eine Infektion, deren Diagnose allein mehrere Wochen dauerte, bedeutete für Enke einerseits eine längere Leidensgeschichte und Fußballpause und öffnete andererseits Rene Adler, den eigentlich vor drei Monaten noch niemand auf der Rechnung hatte, die Tür zum "deutschen Kasten". Dieser wiederum hatte einfach nur pures Glück, da das erste Länderspiel, nach dem Ausfall der designierten Nummer Eins, ausgerechnet in Leverkusen ausgetragen wurde. Wäre es in Bremen oder Gelsenkirchen (oder sonstwo) gewesen, kann man davon ausgehen, dass der deutsche Torwart morgen anders hieße!
Aber Robert Enke wäre nicht "Robert Riese", wenn er sich nicht schon wieder auf seine eigene, bescheidene Art kämpferisch geben würde. Er plant schon in Kürze ein Treffen mit dem Bundestrainer, um sich wieder zurück zu melden. Ansprüche wird er dabei kaum erheben, sowas überlässt er lieber Wiese, Hildebrandt oder Lehmann. Dennoch wir er Leistung androhen.
Und genau deshalb ist morgen abend, ein Abend gemischter Gefühle, zumindest für jeden HSV-Fan. Zum einen wünscht man sich natürlich, dass die Nationalmannschaft die WM-Teilnahme unter Dach und Fach bringt, zum anderen würde man sich über ein, zwei Böcke von Adler freuen, weil dann bald wieder der rechtmäßige Goalie den Kasten hütet. Hilft also nur das alte "Werder-Prinzip", zwei Buden mehr machen als man fängt, dass würde sowohl den Enke-Anhängern wie auch dem neutralen Zuschauer am besten gefallen.

Becks

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