Sonntag, 25. Oktober 2009

Alles wieder gut!

Die Vorzeichen des Spiels waren eigentlich ziemlich düster: 96 hatte ein schwaches Spiel in Frankfurt abgeliefert und Stuttgart - die Mannschaft von Hleb, Progebnyak Tasci, Khedira und Konsorten - stand mit dem Rücken zur Wand. Und in der Regel sind ja in die Enge getriebene Tiere, angeschlagene Boxer und Fußballmannschaften, die um ihre Existenz spielen, am gefährlichsten. Allerdings spielt bei den Schwaben aber auch eine große Portion Verunsicherung mit. Und daran dürfte es gelegen haben, dass die Bergmann-Elf diesmal das glückliche Ende für sich hatte.
Los geht es zum Intro sowohl in der Nordkurve als auch im Gästeblock mit Choreos. Hier haben die mitgereisten Stuttgarter noch die Nase vorn. Das Spiel ist dann ein - wie man so schön sagt - "an Ereignissen armes". Beide Mannschaften spielen zwar nach vorn, niemand versteckt sich, trotzdem fehlt es hüben wie drüben an letzter Konsequenz, am letzten entscheidenden Pass. Da macht sich auf norddeutscher Seite das Fehlen des an Grippe erkrankten und daher kurzfristig aus der Mannschaft gefallenen Constant Djakpa bemerkbar. Und auf schwäbischer Seite die Formkrise von Hleb, von Hitzlsperger von Progrebnyak, eigentlich der ganzen Mannschaft. Und natürlich von Jens Lehmann, der auf seine alten Tage beschlossen hat, seinem großen Widersacher Kahn immer ähnlicher zu werden und nun nicht mehr (nur) Bälle hält, sondern sich im ständigen Kleinkrieg mit Schiris, Trainern, Publikum, Mannschaft und der ganzen Welt befindet. Klar, dass der WM-Held von 2006 so nicht mehr ernst genommen wird.
Den erst im letzten Sommer an die Leine gewechselten Didier Ya Konan interessiert das freilich wenig. Er schiebt ohne Ehrfurcht - dafür aber aus abseitsverdächtiger Position - das Leder an der gerade gestikulierenden Torwart-Legende vorbei und erziehlt das Tor des Tages. 1:0 Hannover. Das war's dann aber auch schon fast mit Fußball: Vorne passiert wenig, hinten halten Schulz, Haggui und der hervorragend haltende Fromlowitz den Laden dicht. Aber wenn die drei Punkte im heimischen Rund bleiben, soll das ja auch mal reichen. Fans und Mannschaft sind nach dem miesen Auftritt in Frankfurt jedenfalls wieder versöhnt. Die Truppe kommt entsprechend auch wieder zum Abklatschen und Feiern in die Kurve, Andi Bergmann kommt zum Abklatschen und Feiern ins Sportstudio.

SIR

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