Samstag, 3. Oktober 2009

Vorwärts HSV!!

Rumms, rumms, rumms! So fallen die Tore im Niedersachsenstadion. Insgesamt ganze sieben an der Zahl. Fünf davon schießen die Roten, zwei die Gäste aus Freiburg. Klingt nach einem ereignisreichen Spiel? War's auch! Bereits in der siebten Spielminute trifft Sofian Chahed zu seinem ersten Saisontreffer; nur drei Minuten später macht Arnold Bruggink mit dem 2:0 eigentlich bereits alles klar. In der Nordkurve breitet sich daraufhin trotz des mäßig-trüben Wetters Strand-Atmosphäre aus: Liegstühle werden ausgepackt, Sonnenschirme werden aufgespannt, Cocktails an der Bar bestellt - und genüsslich wird dem nur 80 Minuten entfernten ersten Heimsieg der Spielzeit entgegengewartet. Die Mannschaft macht es genauso. Bruggink fordert in Gedanken Usain Bolt zum Duell über die Hundert Meter hinaus, Stajner plant eine zünftige Becherovka-Tour mit dem ausgemusterten Stuttgarter (und ehemaligen Mannschaftskollegen) Simak und Rosenthal verhindert erfolgreich einen erneuten Muskelfaserriss. Mitten in die entspannte Gelassenheit ballert Banovic allerdings den Anschlusstreffer. Huch?! Und jetzt?!
Jetzt muss doch noch ein wenig gearbeitet werden. Haggui drückt daraufhin eine Balitsch-Flanke noch vor der Halbzeit zum 3:1 ins Netz. Nach dem Pausentee kehrt man folgerichtig gemütlich zum relaxten Strandleben auf die mit Handtüchern reservierten Liegestühle zurück. Statt Wellen werden derweil harmlose freiburger Angriffe in den Strafraum gespült. Ruhe pur. Das Spiel plätschert vor sich hin. Wir gähnen. Und dann doch wieder ein Tsunami, vollkommen unerwartet und tosend-brutal: In der 82. Minute reißt der eingewechselte Julian Schuster sämtliche 96er aus der Lethargie. Plötzlich steht es wieder nur 3:2. Mist, der Caipirinha fällt vom Tisch. Jetzt könnte es doch noch einmal knapp werden ... ... ... wird es aber nicht. Ya Konan beweist, dass er doch weiß, wo das Tor steht und macht eiskalt seine zweite Bude der Saison. Und dann knallt Pinto das Leder per Traumtor noch zum endgültig entscheidenden 5:2 unter die Latte. Was für ein Spiel!!!
Gibt es trotzdem was zu moppern? Ja, leider schon: Zum einen ist es mehr als fragwürdig, wie die Mannschaft nach einer sicheren 2:0-Führung den Gegner durch vollkommenes Desinteresse an dessen Angriffsbemühungen wieder ins Spiel bringt. Zum anderen muss man sich tatsächlich fragen, warum in Hannoi gerade mal 28.000 Zuschauer dieses Spiel sehen wollen, was bedeutet, dass bemerkenswerte 21.000 Plätze im weiten Rund frei bleiben. Auf der wie immer vollen Nord feiern trotz allem Jung und Alt ein großartiges Match. Im Rest des Stadions herrscht dagegen Friedhofsruhe. Ein "Hannover-Hannover"-Wechselgesang mit der Westtribüne wird vorsichtshalber erst gar nicht versucht. Sei's drum; trotzdem ein schönes Spiel. Und schön zu sehen, wie es einen nicht mehr erwarteten Schulterschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Fans gibt: Andi Bergmann begleitet die Truppe selbst beim Aufwärmen (etwas, das man von Vorgänger Hecking nie sah), die Mannschaft kommt nach den Spielen in die Kurve (selbst bei Niederlagen wie in WOB) und die Fans sind rundum zufrieden mit dem Team. So kann es weitergehen!

SIR

1 Kommentar:

  1. Hi Sir Becks,

    wenn ich das richtig sehe, ist das Kommentarfeld die einzige Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Deshalb hier und ganz kurz:

    Kennst Du das (Spaß-)Projekt 18mal18.de, in dem Blogger einen Nachwuchsspieler pro Bundesligaverein bloggend durch die Saisonbegleiten? Hannover wäre noch frei...

    Würde mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen.
    gruss
    heinzkamke

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