Sonntag, 31. Januar 2010

AbstiegsKAMPF?!...vorübergehend nicht erreichbar

Irgendwie ist das kurios bei Hannover 96! Während man vor Beginn der Rückrunde trotz desaströser Auftritte in Gladbach und zu Hause gegen Bochum noch nicht im entferntesten meinte etwas mit dem Abstieg zu tun zu haben, so scheint der Niedergang ins Unterhaus des Profifussballs drei Spieltage später, sowohl in der Mannschaft als auch beim Anhang längst beschlossene Sache. Anders ausgedrückt; der Prozess des Aufbäumens und der unbedingte Kampfeswille gegen die 2. Bundesliga ist bei den Roten nicht mal im Ansatz erkennbar und diese Mentalität färbt leider auf die Fans ab. Der Minusrekord von 26.700 Zuschauern ist nicht nur den winterlichen Temperaturen geschuldet.
Dabei geht es gegen Nürnberg recht munter los. Mirko Slomka nimmt einige taktische Veränderungen vor, bringt gegen seinen ehemaligen Assistenztrainer Hecking mit Mike Hanke nur einen Stoßstürmer, setzt Rosi auf die Zehn und Bruggink auf die Sechs neben Balitsch. Die Standards schießt Koka Rusch, außerdem steht Valdet Rama in der Anfangsformation. Das Ergebnis ist, dass 96 in der ersten Halbzeit wesentlicher mehr Ballbesitz hat, stark über die Flügel kommt und das Spiel in die Nürnberger Hälfte verlagert. Rama gewinnt aufgrund seiner Antrittsschnelligkeit häufig die Zweikämpfe, vergisst aber obligatorisch, genau wie sein Pendant auf der rechten Außenbahn Jiri Stajner, danach den Ball abzuspielen, weshalb spätestens am Nürnberger Strafraum Schluss ist und Rama sich relativ schnell den Mißmut der eigenen Fans zuzieht. An dieser Stelle stellt sich mir allerdings die Frage warum der Eine schon nach einer Halbzeit für Ballverliebtheit ausgebuht wird, während man den Anderen genau deswegen seit Jahren frenetisch feiert im Niedersachsenstadion. Nürnberg hält sich seinerseits bis zur Führung aus der aktiven Spielgestaltung komplett raus, kontert dafür sehr effektiv und braucht gerade Mal eine Hand voll Angriffe, um drei Tore zu erzielen.
Ohne auf das dann entstehende Trauerspiel weiter eingehen zu wollen, muss man sich in Hanover langsam einmal die Frage stellen, ob das Team in der momentanen Besetzung für einen dreckigen Abstiegskampf gerüstet ist. Denn abgesehen von Hanno Balitsch, dem einzigen konsequenten Beißer, der auch mal dazwischenhaut sowohl auf dem Platz wie in der Kabine, besteht das Team zum größten Teil aus Schönspielern wie Schlaudraff, Rosenthal oder Bruggink, die eher technische Vorzüge haben, dafür allerdings die Zweikämpfe meiden und Aggressivität vermissen lassen. Gerade Spieler die bis zum Schluss ackern, wie Ya Konan oder Krzynowek fehlen Hannover momentan schmerzlich. In dieser Situation bringen Trainerwechsel allerdings nur wenig, wenn die Vereinsführung dem Trainer nicht auch neues Spielermaterial zur Hand gibt. Es nervt geradezu mitansehen zu müssen, wie Hertha, Bochum oder Nürnberg aufrüsten (letztere hatten drei Winterneuzugänge auf dem Feld), während Mirko Slomka keine zweimal wechseln kann ohne das Team großartig zu schwächen. Unser Präsident betont in diesen Tagen immer wieder wie teuer den Verein ein Abstieg kommen würde, was allerdings im Umkehrschluss bedeutet, dass er neue Spieler auftreiben muss um diesen Worst case zu verhindern. Denn das ewige Lamento um die Verletztenmisere hilft leider nicht in der Bundesliga zu verbleiben. Also 24 Stunden steht das Transferfenster noch offen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Fabian

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen