Sonntag, 22. August 2010

Fahrt aufgenommen!

Das Warten hat ENDLICH ein Ende! Nach mehr als hunderttägiger Abstinenz hat die Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen und begrüßt Fans und Freunde des Ballsports zur Saison 2010/11. Das die 18 Bundesligaclubs dabei unterschiedliche Ambitionen bezüglich des Verlaufs dieser Saison haben, versteht sich von selbst. Während es die Bayern aus München oder Leverkusen auf die Meisterschale abgesehen haben dürfte den Hoffenheimern oder den Wolfsburgern ein Ticket fürs internationale Geschäft genügen. Kaiserslautern, Köln oder Pauli wollen dagegen einfach nur die Klasse halten und die Roten aus Hannover..äh, nunja..was wollen eigentlich die Roten aus Hannover?
Zuallererst mal Ruhe. Weder eine ständige Vergegenwärtigung der ruhmlosen Pokalschlappe, noch halbgare Abstiegsprognosen von selbsternannten Transfermarkt-Experten oder Sportal-Praktikanten. Das sich die Mannschaft und das sie umgebende Führungstriumvirat (Slomka, Schmadtke, Kind) diesbezüglich allzugern selbst im Weg stehen hat die jüngste Vergangenheit häufig gezeigt. Stress und Kompetenzgerangel tragen Verunsicherung in die Mannschaft.
Und genau unter diesen Vorzeichen startet dann auch die erste Partie gegen die Frankfurter Eintracht im heimischen Stadion. Während es Jan Schlaudruf aufgrund von Trainingsunlust nicht mal in den Kader schafft, muss unser Neuzugang Carlitos bereits in Minute Drei vom Feld. Der Portugiese, der sich der Fußballjournalie gerne als Spieler von robberyschem Fussballformat präsentiert, verdreht sich beim Passspiel ohne Fremdeinwirkung das Knie. Und auch ansonsten läuft in Halbzeit Eins nicht viel zusammen, ausser vielleicht das Frankfurter Offensivspiel. Denn während die Gäste sich als kompakte Einheit präsentieren, die ihre Laufwege kennt und ihre Vorstöße über fünf bis sechs Stationen bringt, wirken die Roten wie ein Haufen hoch-ambitionierter Kicker, die sich allerdings gerade alle zum ersten Mal auf einem Bolzplatz treffen. Vollkommen Uneingespielt. An dieser Stelle darf einmal laut darüber nachgedacht werden, warum Mirko Slomka den drei Tage zuvor verpflichteten Stürmer Mo Abdellaloue von Beginn an bringt, dem man sofort anmerkt, dass er noch nicht mit der Mannschaft trainiert hat. Seis drum.
96 hat dann doch einen guten Angriff in der 21 Minute, den Koka Rausch mit einem Flachschuss ins Frankfurter Tor krönt. Fünf Minuten später erwiedert Benni Köhler nach Standardsituation. Ausgleich. Mittlerweile hat man auf den Rängen das Gefühl, auch Haggui und C.Schulz wären vor drei Tagen verpflichtet worden und bräuchten noch ein bißchen Praxis mit dem Team. Lediglich Pogatetz ("der Neue") wirkt Defensiv-Routiniert. Pause.
Was dann in Halbzeit zwei passiert ist entweder das Resultat eines zünftigen Anpfiffs des Trainers oder wirklich dem Umstand geschuldet, dass man die erste Halbzeit genutzt hat um sich warm- und einzuspielen. Hannover 96 fängt an Fußball zu spielen. Endlich beginnt auch in der Nordkurve die neue Saison. Vor allem ein technisch überragender Ya Konan hat mit seinem Tor in der 75. Minute wesentlichen Anteil daran, dass die ersten drei Punkte der Saison in Hannover bleiben. Alles in allem steigert sich das Team um ein Vielfaches, hat allerdings in der Nachspielzeit auch nochmal Glück, dass es nicht zum Ausgleich kommt.
Alles in allem geht der Sieg in Ordnung. Den 37.500 Fans bleiben nach Abpfiff zwei Erkenntnise. Zum Einen wird das Schalkespiel ganz unterhaltsam, sollte das Team an den Leistungen der zweiten Halbzeit anknüpfen können und zum anderen dass Herr Deniz Aytekin, im Sinne der öffentlichen Ordnung besser nie privat nach Hannover kommt.
Fabian

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