Sonntag, 12. September 2010

Bayer Weggeballackt (fast)

Tja, es ist schon schade: 102 Punkte wird Sechsundneunzig in dieser Saison nicht mehr erreichen. Aber wer hätte vor dem Match gegen die Bayer-Betriebssportgruppe schon gedacht, dass man sich später darüber ärgern könnte, dass nur ein Unentschieden herausspringt? Was soll's. Es gilt sieben Punkte auf der Habenseite zu feiern, die dem "Absteiger Nummer 1" schon niemand mehr klauen kann. Und es gilt sich über eine Mannschaft zu freuen, der man zum ersten Mal seit langer Zeit einen richtigen Teamgeist ansieht: Da kämpft jeder für den anderen, da wird kein Ball verlorengegeben, da werden Chancen herausgespielt und hinten mit Mann und Maus verteidigt. Speziell Mad Dog tut der Truppe ungemein gut - auch wenn gegen die Leverkusener schon nach einer guten halben Stunde Schluss war, weil der Ösi-Rocker mit Ansage und Anlauf eine übermotivierte Grätsche im Mittelfeld ansetzte. Das muss natürlich nicht sein; speziell, wenn man schon einen zitronenfarbenen Karton gesehen hat. Aber das ist immer noch besser als das traditionelle Nichtangreifen der Roten Innenverteidigung.
Jetzt halten - passend zum 11. September - ein Araber und ein Amerikaner die Abwehr zusammen, im Mittelfeld erlebt der fast schon vom Hof gejagte Sergio Pinto seinen zweiten Frühling und vorne machen der Ivorer und der Norweger Druck. Und im Tor beginnt Fromlowitz kommunikativ auf seine Vorderleute einzuwirken und die Mannschaft zu ordnen: Es hat selten so viel Spaß gemacht, Sechsundneunzig spielen zu sehen! Und es hat selten so viel Spaß gemacht, beim kirchenbesuchersetzenden Sonntagmorgenritual "Doppelpass" die olle Laberkusen-Tante Käthe in einem Werbespot über das Nötigsein eines guten Sturms palavern zu hören. Wer ist eigentlich noch mal Michael Ballack?!
Wir sind stolz auf unser Team aus Hann-oooooo-ver!
sir

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