Sonntag, 19. September 2010

Derby ohne Derbycharakter!

Niederlagen in Wolfsburg sind eigentlich schon obligatorisch. Ob der hannoversche Sportverein von 1896 dabei 0:2 verliert wie gestern, 2:4 wie im September 2009 oder 1:2 wie im Dezember 2008 ist beimahe nebensächlich; Fakt ist- die 96-Kicker landen in der Volkswagen-Arena keinen Stich. Kurioserweise scheint auch Florian Fromlowitz immer seinen Teil dazu beitragen zu wollen, dass diese Statistik sich nicht ins Positive wendet. Man erinnere sich nur an jenes legendäre Spiel 2008, als "Funny Fromlo" nach dummem Foul an Edin Dzeko des Feldes verwiesen wurde, zu einem Zeitpunkt, an dem der damalige Trainer Dieter Hecking bereits dreimal gewechselt hatte, weshalb Jan Rosenthal dann ins Tor musste, der allerdings tatsächlich noch Dzekos Elfer parieren konnte. Auch dem gestrigen Spiel drückte Fromlo wieder seinen persönlichen Stempel auf.
Die Wölfe waren nach mäßiger erster Halbzeit beider Mannschaften durch einen Diego-Fallrückzieher in der 55 Minute in Führung gegangen und damit dem ersten Dreier ein Stück näher gekommen. Wer jedoch die Moral der Roten dieser Tage einzuschätzen weiß, der war von einer Punkteteilung zu diesem Zeitpunkt noch relativ überzeugt. Doch dann kam wieder einmal die Sternstunde unseres ansonsten großartigen Keepers. In der 67. Minute stürmte Fromlowitz unverständlicherweise aus dem Kasten, um seinem Vordermann, dem 18-jährigen Bundesliga-Debutanten, "Jackson" Avevor, zu Hilfe zu eilen, der sich in einem Laufduell mit -ja genau- Edin Dzeko befand, welches der Abwehrspieler verlor. Dummerweise rutschte Fromlowitz ausgerechnet im Angesicht des nun heranstürmenden Bosniers auf dem (angeblich nassen) Rasen aus, so dass dieser keine wirkliche Mühe hatte den Ball am Keeper vorbeibugsierend ins leere Tor einzuschieben. Nach dem Tor war jedem klar, dass den Autoschlossern wohl auch nicht der eine Punkt entrissen werden kann, was einige 96-Fans im Stadion veranlasste ein ("rotes") bengalisches Feuer abzubrennen, welches die Arena einige Minuten in Rauch hüllte. Wie auch immer man zu derartigen Fanbekundungen stehen mag, ansehnlicheres passierte in diesem Spiel nicht mehr.
Zu erwähnen bleibt allerdings noch, dass es diesmal nicht Sergio Pinto sondern Konstant Djakpa war, der den Schlüsselspieler der Gegenseite (Diego) per Foul direkt vom Feld ins Lazarett beförderte. Da kann man sich nur schemenhaft ausmalen, was Moritz Stoppelkamp oder Koka Rausch wohl am Dienstag mit Marin respektive Arnautovitc anstellen mögen. Also Wolfsburg schnell abhaken und alle Konzentration auf Werder, denn diese Begegnungen haben wahrlichen Derby-Charakter und sprechen auch statistisch nicht unbedingt gegen die Roten.
Fabian

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