Sonntag, 24. Oktober 2010

Soldo weg, Ya Konan auch

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge (gegen die beiden Clubs mit den republikweit meisten Fans ohne Fußballsachverstand: Pauli und Bayern) steht beinahe schon ein Schicksalsspiel ins Haus. Bei drei Punkten gegen die Karnevalisten aus Köln können sich die Roten vor dem Paket Hoffenheim-Dortmund-Mainz-Hamburg ein wenig Abstand zur zweiten Tabellenhälfte sichern. Bei einer Niederlage droht ein Abrutschen.
Zum Glück brennt aber auch bei den Kollegen vom Dom gewaltig der Baum: Mondragon hofft mit beinahe 40 auf eine große Länderspielkarriere und düst ohne Genehmigung für zwei Testspiele nach Kolumbien - und wird daraufhin aus dem Kader gestrichen. Prinz Poldi hat die 10 Millionen Ablösesumme bislang gerade mal mit fünf Toren aufgewogen (was zwei Mille pro Tor macht!), Trainer Soldo ist angezählt und Manager Meier hat schon in Dortmund eindrucksvoll bewiesen, wie man einen Verein an den Rand des Ruins bringt. Kurz: Verderben aller Orten.
Und was ist das Beste, um einer derart verunsicherten Mannschaft vollends den Schneid abzukaufen? Ein Tor in der Anfangsphase! Und genau dafür sorgt Diedier Ya Konan nach knapp vier Minuten per Augenschmaus-Schlenzer. Kategorie: Tor des Monats. Nach einer Viertelstunde knallt ihm Kocka Rausch eine Flanke punktgenau vor die Rübe, die Kölner Verteidiger schauen fasziniert zu, wie Ya Konan wuchtig zum 2:0 einköpft. Geil! Derweil spielt der Kleine Prinz als hätte er zuviel von diesem Rheinischen Bierersatz getrunken, den man in Niedersachsen höchstens stillenden Müttern und Kleinkindern anbieten würde - nämlich traumwandlerisch neben sich stehend. Eine Frage ist auch, warum jemand mit seiner Schussgewalt alle Ecken und Freistöße aus dem Halbfeld tritt. Irgendwie machte es doch viel mehr Sinn, wenn er an der Strafraumgrenze auf zweite Bälle lauern und diese dann unter die Latte hämmern würde. Aber was soll's! Ist ja deren Pech!
In der zweiten Halbzeit lässt es Sechsundneunzig ein wenig an wirklichem Drang nach vorne vermissen. Das ist aber halb so wild, weil die Kölner das Spiel offenbar schon abgeschenkt haben und vielleicht auch darauf spekulieren, möglichst schnell einen neuen Übungsleiter zu bekommen. Lediglich zum Schluss wird es noch einmal spannend, als die ehemalige Stütze des Stuttgarter Mittelfeldes, Martin Lanig, nach schwachem Spiel aus dem Nichts zum Anschluss trifft.
Fazit: Zvonimir Soldos Tage sind wohl gezählt. Und in dieser Form sind leider wohl auch die Tage von Didier Ya Konan in Hannover gezählt. War er in der letzten Saison zwar bereits eine feste Größe im Sturm, mangelte es ihm aber an Präzision im Abschluss. Jetzt aber hat er bereits fünf Tore (Achtung Poldi!) in den ersten neun Spielen (von denen er nur acht spielte) gemacht. Zum Glück läuft sein Vertrag bis 2012, so dass es bei einem Wechsel zumindest noch einmal in der Kasse klingeln darf! Wäre trotzdem schade um den Publikumsliebling von der Elfenbeinküste ...
sir

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