Montag, 22. November 2010

Der neue HSV-Look

Mirko Slomka hat viele Gesichter! Für die Einen ist er der smarte George Clooney der Coaching Zone, für die Anderen eher ein Norbert Röttgen des Ballsports und wieder andere empfinden ihn als einen sehr impulsivsen und renitenten Fussballlehrer, ein Mann, der desöfteren kurz vor seiner dritten Tribünensuspendierung binnen eines Jahres stand. Für mich ist er in aller erster Linie ein großer und genialer Entdecker. Denn kaum ein anderer Trainer vermag es zur Zeit stetig Neuzugänge zu präsentieren. Doch werden diese Neuzugänge nicht in irgendwelchen Transferperioden aus wer-weiß-was-für-Ligen weggekauft, sondern von Mirko Slomka im eigenen Kader entdeckt. Und so wurde der staunende 96-Fan am letzten Spieltag wieder einmal Zeuge, wie der Hamburger SV im Niedersachsenstadion eine Klatsche kassierte, unter fleißiger Mithilfe von fast vergessenen Spielern wie Jan Schlaudraf, Mario Eggimann und Mike Hanke. Das ausgerechnet letztgenannter nun auch noch das Siegtor in der Nachspielzeit erzielte, kann eigentlich nur als Beweis herhalten, dass es tatsächlichen einen Fussballgott gibt und das dieser wohl ein rotes Trikot trägt. Hätte man vor einigen Monaten noch von diesen drei Spielern gesprochen, dann wohl nur unter den Schlagworten "Fehleinkauf", "Resterampe", "überbezahlt" oder "wechselwillig". Aber Mirko Slomka schafft es momentan auch solchen Spielern wieder Leben und fußballerisches Engagement einzuhauchen und sie ins 96-Kollektiv zu (re)integrieren. Und so bleibt es eigentlich nur eine Frage der Zeit und des Könnens der sportmedizinischen Abteilung, bis Leon Andreasen, Altin Lala oder Carlitos (wieder) richtig durchsrarten. Bleibt abschließend nur die Hoffnung, das Jörg Schmadtke im Winter nicht irgendwelche überheblichen Einkäufe tätigt, denn eigentlich brauchnen wir momentan niemanden, den Slomka nicht auch vor der eigenen Haustür entdecken könnte. Würde mich auch nicht wundern, wenn Markus Miller demnächst als Zehner überzeugt.
Fabian

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