Sonntag, 14. November 2010

Mainz wie es seufzt und kracht

Wenn es sonst schon niemand richten kann, muss Pinto mit dem Hammer ran: Aus 30 Metern Entfernung schießt er das zweitschönste Tor des Spieltags (knapp hinter dem sehr ähnlichen Treffer von Illicevic für den FCK). Ansonsten neutralisieren sich Hannoveraner und Mainzelmännchen. Das Spiel ist - wie man so schön sagt - betont von Kampf und Taktik. Und von Fehlpässen. Kurz: Für die Zuschauer eigentlich beschissen. Noch so eine Floskel wäre: "Das Match lebt von der Spannung." Lediglich das Spiel der Werderaner ist an diesem Tag noch öder.
Sechsundneunzig ist damit wieder in der Spur. Diverse Medien hatten ja versucht, dem Team einen weitreichenden Negativtrend anzudichten. Vier Niederlagen in fünf Spielen. Fakt ist: Diese Serie gab es. Fakt ist aber auch: Sie wurde eingefahren gegen Dortmund, Bayern, Hoffenheim und St. Pauli. Gegen die drei Erstgenannten werden sich in dieser Saison noch ganz andere Teams die Zähne ausbeißen. Lediglich die Heimniederlage gegen die Hamburger schmerzt wirklich. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass zumindest das erste Tor der Hoffenheimer durch Demba Ba irregulär war (Handspiel), dann sieht die Serie schon wieder ganz anders aus.
Arbeiten müssen die Roten allerdings an den Roten Karten. Pogatetz ist geflogen, Haggui schon zweimal, Schmiedebach hat es erwischt. Und nun eben Cherundolo. Und alle Karten waren berechtigt: Beim Mad Dog konnte man schon im Ansatz erkennen, dass es gleich kracht und dass er gleich fliegt; Haggui wird wegen Notbremse (unzweifelhaft) und Tätlichkeit (Blackout) vom Platz gestellt; Schmiedebach und Cherundolo fliegen, weil sie nach einer Verwarnung ohne Vorsicht vor einer zweiten Gelben Karte weiterspielen. Aufgrund dieser Sperren und zusätzlichem Verletzungspech steht nun fast dieselbe Elf auf dem Platz wie in der letzten Saison: Schulz und Eggimann in der Innenverteidigung, Schlaudraff im Sturm. Und auch wenn nach diesem Match keinem ein Vorwurf zu machen ist, ein wenig ist es schon schade um die Duos Haggui-Pogatetz und Ya Konan-Abdellaue.
sir

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen