Montag, 8. November 2010

Zurück zum Boden der Realität

Am Sonntag abend rollten zwei gelb-schwarze Züge durch Niedersachsen. Doch während die Atomkraftgegner im Wendland alles aufwandten, um die Ankunft des Castor-Zuges im Zwischenlager (?!) Gorleben zu verzögern, durfte der schwarz-gelbe Express im Niedersachsenstadion ungehindert passieren. Den 96ern gelang es zu keiner Zeit, dem 4-Mann-Sturm der Borussen, unter Leitung des argentischen Panthers, Lucas Barrios, die Stirn zu bieten. Dabei zeigten die Dormunder einmal mehr ihren effizienten Paradefussballs, der momentan die Bundesliga verzaubert und den Borussen zurecht die niedrigste Quote bei den Buchmachern bescherrt.
Kurzum: Spielt Borussia Dortmund in der Art weiter, werden sie Meister. Auch wenn Hannover 96 in der ersten Halbzeit alles richtig machte, indem sie den Gästen aus dem Ruhrpott eine Abwehrschlacht lieferten, war es wieder, wie schon in Hoffenheim, ein Cocktail aus individuellem Unvermögen und Pech, der das Spiel eigentlich erst zum Debakel werden ließ. Nun wäre es ziemlich einfältig den Roten erneut zu bescheinigen, dass man gegen dieses Dortmund eigentlich auch verlieren kann und sich auch über eine hohe Heimniederlage nicht in Grund und Boden ärgern müsse. Aber das ist leider die Wahrheit! Das dramatische an der Partie ist weniger das Ergebnis als vielmehr das Resultat, nämlich der Umstand, das die Roten in Mainz wieder auf einige Spieler ihrer ersten Elf verzichten müssen, wie Moritz Stoppelkamp, der sich bei einem Torschußversuch einen Außenbandriß im Knöchel zuzog oder Karim Haggui, der sich schon zum zweiten Mal in dieser jungen Saison zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und soeben vom DFB-Sportgericht, als Wiederholungstäter eingestuft, für fünf Spiele gesperrt wurde. Langsam kommen Fragen auf, ob in dem angedachten Innenverteidiger-Duo Pogatetz-Haggui nicht vielleicht der Österreicher den besonneneren Part bildet. Und so wird die zweite Hälfte der Hinrunde mal wieder zur Zitterpartie. Seis drum, vielleicht hat ja nun endlich die große Stunde von Mario Eggimann geschlagen.
Fabian

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