Dienstag, 7. Dezember 2010

96 und der FC Köln

Was unterscheidet eigentlich Hannover 96 und den 1. FC Köln? Zunächst mal: Bei dem einen Verein herrscht wohltuende Ruhe, bei dem anderen wird alles infrage gestellt; bei dem einen herrscht angenehmer Optimismus, bei dem anderen akute Abstiegsangst; der eine gewinnt gegen Gladbach, der andere nicht.
Wer in diesen Tagen im Kölner Stadtanzeiger blättert, dem schlägt eine tiefe Angst entgegen. Denn nicht ganz zu unrecht bewerten die Herren Sportreporter die Situation am Rhein nach der Derbyniederlage gegen Leverkusen als äußerst dramatisch: Der FC hat bislang 12 Punkte auf der Habenseite, zum ersten Nichtabstiegsplatz sind schon vier Punkte Abstand. Nur: Auf diesem Platz steht Schalke 04. Kaum zu glauben, dass die in der Rückrunde tatsächlich gegen den Abstieg spielen. Dazwischen noch Stuttgart, die wohl auch eher noch nach oben als nach unten rutschen. Andere Rivalen im unteren Tabellendrittel wie St. Pauli, Wolfsburg (!) und Kaiserslautern sind schon fünf bis sechs Punkte weg.
Wie schön ist es dagegen doch bei Sechsundneunzig! Hier freut man sich nach dem verdienten Auswärtssieg in Gladbach bereits über 28 Zähler. Und das auch noch so entspannt! Denn die Truppe war als klarer Favorit an den Niederrhein gereist und hatte dort auch so gespielt. Selbst durch den zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand ließen sich weder Mannschaft noch Fans verunsichern. Irgendwie war allen klar: Das wird schon noch. Und es wurde ja. Zwei Tore durch Mike und Didier - schon sieht die Welt wieder rosig aus. Auch schön, dass endlich mal die anderen einen Spieler durch Platzverweis verloren. Der Rote Karton gegen Bobadilla wegen Nachtretens war jedenfalls unstrittig; allerdings hätte auch Pinto eine gelbe Karte wegen Klammerns kassieren müssen. Einen FairPlay-Pokal wird der Deutsch-Portugiese jedenfalls auch nicht mehr gewinnen.
Sei es drum: Die Tabelle sieht einfach toll aus. Und wenn ausgerechnet Köln am Sonntag noch gegen Leverkusen ... ach nein, das wäre wohl zu viel ... dann verlieren wir auf einmal doch noch die Bodenhaftung!
sir

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