Montag, 13. Dezember 2010

Sky is the limit!

Vor genau einem Jahr, am 13.12.2009, nach dem 16. Spieltag der letzten Saison, hatte Hannover 96 gerade mit 3:5 gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Historische drei Eigentore unterstrichen den damals völlig desolaten Zustand des Teams, 17 Pünktchen und Platz 13 in der Tabelle schlugen zu Buche. 96 wurde nach Unten durchgereicht und befand sich von diesem Moment an im Dauerabstiegskampf. Den zweiten Tabellenplatz belegte an jenem Tag der FC Schalke 04 mit 31 Punkten und sollte diesen Platz bis zum Ende der Saison behalten.
Heute ein Jahr später dürfen wir Hannoveraner uns über ein kräftiges Polster von 31 Punkten freuen, Winterspeck, den der Mannschaft noch vor vier Monaten niemand, außer vielleicht Nordkurve96, zugetraut hätte. Doch trotz dieser kompfortablen Ausgangslage, einer breiten Brust und sechs Siegen im Rücken, bleibt die Vereinsführung der Roten bescheiden und tut alles, um das Wort "Europa" zu vermeiden. 40 Punkte sind die Maßgabe des Trainers, erst danach sollen neue Ziele gesteckt werden. Dennoch muss man auch ehrlich genug sein, um die Mannschaft realistisch zu bewerten und stellt dabei fest, dass Hannover 96 an guten Tagen momentan alle anderen Teams der Bundesliga, den BVB ausgenommen, schlagen kann. Das Team ist homogen und in der Breite sehr gut aufgestellt. Egal ob Pogatetz, Haggui, Eggimann oder Schulz, die Verteidiger stehen wie eine Eins. Mit Spott verunkte Spieler wie Steven Cherundolo oder Sergio Pinto blühen zu neuen Leistungsträgern auf und junge Talente wie Schmiedebach, Ya Konan oder Rausch, drängen sich den (inter-)nationalen Top-Teams auf. Selbst die Jungs vom Abstellgleis wie Hanke oder Schlaudraff haben auf einmal wieder Dampf im Kessel. Kampf ist plötzlich ein Mittel des Spiels, Freude wieder Antrieb des Sports. Egal ob Spitzenreiter oder Schlusslicht, ob zu Hause oder in der Ferne, 96 punktet. Da wird der verwöhnte Fan fast ein bißchen wehmütig, wenn sich das Team nach der Frankenreise am nächsten Samstag, wo der heckingsche Club zweifelsohne nochmal einen eingeschenkt bekommt, in die Weihnachtsferien verabschiedet. Denn stets schwingt die Angst mit, dass dieses Wintermärchen im nächsten Jahr zu Ende sein könnte und sich die Mannschaft nicht mehr tabellarisch vor Bayern, Schalke, Bremen, Wolfsburg, Hamburg und Mainz wähnt. Aber bis es soweit ist, lassen wir es am vierten Adventswochenende nocheinmal richtig krachen, denn schließlich ist auch der Weihnachtsmann ein Roter.

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