Sonntag, 17. April 2011

Gewohnseitssache

Unglaublich, an was man sich innerhalb von ein paar Monaten gewöhnen kann. Ein paar rauchende Trümmer sind ein ganz harmloses Atomkraftwerk; Ossi und Dete schmettern vor Spielbeginn die Vereinshymne "Alte Liebe" live im Stadion; Sechsundneunzig steht in der Tabelle vor dem FC Bayern. Stopp. Das war mal. Denn mittlerweile ist der unsympahtische Hoeneß-Sonderzug aufgrund des Sieges in Leverkusen an den Roten vorbeigezogen. Was soll's!!? Denn mit dem Unentschieden in Hamburg (dem erst dritten der Saison - es lebe die Drei-Punkte-Regel!) hat Hannover den Abstand zu Platz Sechs groß gehalten.
Das Spiel gegen die Fanfreunde vom anderen HSV beginnt mit recht ansehnlichen Choreos auf beiden Seiten. Die Hannoveraner gratulieren ihrem Verein zum 115. Geburtstag, die Hamburger setzen diverse bengalische Feuer ein (Pyrotechnik im eigenen Stadion, UNERHÖRT!, sind wir etwa in Istanbul?!). Dann dröppelt das Match so vor sich hin. Didier Ya Konan hat eine gute Möglichkeit, danach Abdellaue. Doch beide verpassen den Treffer. Danach passiert nicht mehr viel. Außer vielleicht, dass Ya Konan und Pinto die jeweils fünfte und zehte gelbe Karte kassieren (für was auch immer) und daher im kommenden Spiel gesperrt sind.
Auf der Rückfahrt kommt es zu einem nicht so freundschaftlichen Treffen mit den Fans des angeblichen Anti-Klubs ("Wir sind links und wer nicht mit uns ist, ist automatisch rechts!") dessen Trainer unter Tränen ausgerechnet gen Hoffenheim zieht. Zunindest hatte Stanislawski ja mal wieder den ebenfalls abwanderungswilligen Kessler ins Tor gestellt - worauf er ja geflissentlich verzichtet hatte, bis er selbst die Biege machte. Wenn das sinkende Schiff schon verlassen wird, dann doch gepflegt gemeinsam! Sozialromantik Zweite Liga! Die Hauerei war trotzdem genauso überflüssig wie der FC St. Pauli.
sir

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