Sonntag, 7. März 2010

Drama, Baby!

Der Sportclub Freiburg gegen Hannover 96. Oder der 15. gegen den 17. Oder Not gegen Elend. In jedem Fall ein Spiel, das außerhalb der Stadtgrenzen von Hannover und Freiburg kaum jemanden interessieren dürfte. Gerade für Sechsundneunzig ist das Match aber das endgültige Endspiel. Wenn es verloren geht, ist Freiburg auf dem ersten Nichtabstiegsplatz ganze sechs Punkte vorn. Dann können die Roten einpacken. Es ist also so ein "Alles oder nichts"-Spiel (oder besser: ein "Ganz wenig oder rein gar nichts"-Spiel!).
Entsprechend starten beide Mannschaften auch recht verhalten. Es beginnt ein mühseliges Abtasten, doch Zwingendes kommt dabei nicht heraus. Speziell die Roten erspielen sich in der ersten Halbzeit nicht eine einzige Torchance. Erwähnenswert hier eigentlich nur die Kampfbereitschaft von Urgestein Altin Lala und von Youngster Manuel Schmiedebach. In der zweiten Halbzeit überschlagen sich dafür die Ereignisse. Zunächst vergibt Cissé für die Breisgauer nach einem Abwehrpatzer freistehend vor dem Tor: Er schafft es irgendwie, den Ball am schon geschlagenen Fromlowitz und am leeren Gehäuse vorbei zu spielen. Hätte diese "Hundertprozentige" zu einem Tor geführt, hätte Sechsundneunzig wohl aufhören und für Liga Zwei planen können. Doch es kommt anders: Elson schlenzt das Leder gefühlvoll in den rechten Winkel des Freiburger Tores. 1:0 für die Roten! Explosion der Stimmung! Urschreie!
Danach wird die Partie mit offenem Visier geführt. Vor allem Freiburg kommt zu Chancen. Ein ums andere Mal wirft sich der großartig aufgelegte Fromlowitz in die Schüsse, hält zur Not auch einfach mal mit dem Rücken. Aber dann klingelt es doch. Der eingewechselte Abdessadki trifft zum 1:1. Die Hoffnung schwindet. Bricht die Mannschaft jetzt wieder auseindander? Nein! Nur vier Minuten später zeigt der unglückliche Cissé, dass er das Tor doch treffen kann. Allerdings eben ins Eigene. 2:1 für Sechsundneunzig! Es ist noch eine gute Viertelstunde zu spielen. Trotzdem werden Rufe laut: "Pfeif endlich ab!" Jetzt kommt das große Zittern. Freiburg setzt einen Angriff auf den nächsten, trifft nach einem Freistoß von Schuster sogar noch den Pfosten. Fans der Roten bekommen von Zusehen graue Haare, Fingernägel werden abgekaut. Doch dann tatsächlich der ersehnte Schlusspfiff. Der erste Dreier seit dem Spiel in Köln am 31.10.! Die Erleichterung ist förmlich zu greifen!
Allerdings darf eins nicht vergessen werden: Die Roten sind auch nach diesem Spiel noch extrem weit weg vom Klassenerhalt. Das gilt insbesondere nachdem die Nürnberger noch unerwartet gegen Leverkusen gewonnen haben. Aber Sechsundneunzig darf zumindest weiter um den Verbleib in Liga Ein mitspielen. Und immerhin gibt es jetzt wieder so etwas wie Aufbruchstimmung.

Sören

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